Mit den Ladungsdiebstählen am Euro-Rastpark in Lippetal soll es bald ein Ende haben. Der Betreiber kündigte auf Anfrage an, dass im Herbst mit dem Umbau zu einem sogenannten Premium-Parkplatz mit erhöhter Sicherheit und mehr Komfort begonnen werden soll.

Der Euro-Rastpark Lippetal an der Landessstraße 822 wird von 120 auf 150 Stellplätze für Lastwagen erweitert und eingezäunt. Zudem wird es künftig eine 24-Stunden-Video-Überwachung und eine Einfahrtkontrolle geben.

Komplett-Umzäunung, Video-Überwachung und eine Schranke an der Einfahrt sowie W-Lan auf dem Parkplatz: Das alles gehört künftig am Strängenbach zum Standard. Außerdem soll die Kapazität von derzeit 120 auf 150 Stellplätze für Lastwagen gesteigert werden. Ladungsdiebstähle am laufenden Band gab es in den vergangenen Jahren auch dort. Der Rastplatz an der Autobahn 2 wurde immer wieder zum Schauplatz von Lastwagen-Aufbrüchen. Fernseher, Computer, Schuhe und Sportartikel wurden entwendet. Nur wenige Diebe erwischte die Polizei auf frischer Tat.

Deutschlandweit kommt es laut der Vereinigung Deutscher Autohöfe (VEDA) jährlich zu Milliardenschäden für Spediteure und Versicherungen durch Ladungsdiebstahl. Meist in den Nachtstunden werden Lastwagen leergeräumt. Jeder sechste Lastwagenfahrer wurde demnach schon Opfer von Ladungsdiebstahl, Tendenz stark steigend. Dazu kommen noch die zunehmenden Dieseldiebstähle aus den Tanks der Sattelzüge. Mit einem neuen offenen System engagiert sich die Vereinigung Deutscher Autohöfe gemeinsam mit Sicherheitsexperten der Industrie für mehr Sicherheit, systematische Überwachung und Kontrolle der Parkanlagen sowie mehr Komfort für die Fahrer. Zufahrtskontrollen und Videoüberwachung sowie Abschottung nach außen durch Umzäunung stehen dabei im Fokus der neuen Premium-Parkplätze an der Autobahn.

Alexander Ruscheinsky, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Autohöfe, erklärt: „Die VEDA-Zertifizierung setzt in erster Linie auf Sicherheit durch Abschreckung und Aufklärung. Eine umfassende Videoüberwachung, die die Verfolgung eines Tathergangs erlaubt, Dokumentation der Zu- und Abfahrtszeiten und viele andere Merkmale zeichnen einen Premium-Parkplatz nach VEDA-Zertifikat aus. Es kann keiner den Parkplatz von außen betreten, ohne auf dem Video zu sein.“

Durchschnittlich eine Million Euro pro Arbeitstag bezahlen deutsche Versicherer laut VEDA allein für verschwundene Fracht. Hinzu kommen Sachschäden sowie nicht zuletzt die Gefährdung und Verunsicherung vieler Berufskraftfahrer. Dieser teils organisierten Kriminalität setzen Mitglieder der Vereinigung Deutscher Autohöfe wie die Euro-Rastpark-Gruppe (18 Standorte) jetzt die neue Sicherheitsstrategie entgegen: sogenannte Premium-Parkplätze mit jeder Menge Überwachungstechnik. „Seit dem Start dieser Initiative hat sich die Zahl der Übergriffe massiv verringert“, berichtet Johannes Witt, Geschäftsführer von Euro-Rastpark in Regensburg in einer ersten Zwischenbilanz. „Während zum Beispiel an unserem Autohof Theeßen an der Osteuropa-Route A 2 früher bis zu neun Delikte pro Woche von der Polizei erfasst wurden, geht seit der Umrüstung des Parkplatzes im April 2016 die Zahl der Delikte gegen null.“ Ähnliche Trends zeigten sich an weiteren Rastparks.

Im Herbst sollen die Bauarbeiten in Lippetal beginnen. Rasthof-Betreiber Christian Löseke vom Strängenbach ist begeistert: „Ich hoffe, ab April 2018 wird unser Autohof dann sicher sein.“ Für die Lastwagen werden dann 14 statt bisher zehn Euro für die Übernachtung fällig. Zehn Euro für einen obligatorischen Verzehr-Gutschein im Rasthof wie bisher auch, vier Euro werden als Gebühr für den sicheren und komfortablen Premium-Parkplatz erhoben. An sieben Standorten haben die Regensburger Autohof-Betreiber der Firma Euro-Rastpark bereits in ihr sicheres Konzept investiert: Achern (A 5), Guxhagen (A 7), Himmelkron (A 9), Schweitenkirchen (A 9), Theeßen (A 2), Waldlaubersheim (A 61) und Werneck (A 70).

 

Quelle/Foto: die-glocke.de / gl

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