Versorgungslücke für Stromer geschlossen

Innovative Schnellladesäulen auf den SVG-Autohöfen in Kassel-Lohfelden und Kirchheim in Betrieb genommen.

Lohfelden: Ein Stopp an der Raststätte, 30 Minuten Kaffeepause und dabei die Batterie des Elektroautos zu 80 Prozent wieder aufladen – das ist ab sofort am SVG Autohof Lohfeldener Rüssel möglich. Hier hat die EAM GmbH (Energie aus der Mitte), Kassel, die SVG Hessen sowie die e8energy GmbH am 3. November 2015 einen innovativen Lade-Standort für Elektrofahrzeuge eingeweiht.

Das Besondere an diesen Schnellladestationen: Es werden alle aktuellen Standards der Ladeanschlüsse angeboten. Zudem können gleichzeitig drei Fahrzeuge mit einer Leistung von bis zu 50 kW an den DC-Schnellladepunkten (Gleichstrom) tanken und parallel drei Fahrzeuge an den AC Ladepunkten (Drehstrom) mit einer Leistung bis zu 43 kW laden. Die Spitzenleistung von bis zu 50 kW an den Ladesteckern wird komfortabel über ein festeingebundenes Kabel angeboten.

Nach der Eröffnung der Schnellladesäulen in Lohfelden folgte am Nachmittag die Eröffnung des zweiten Lade-Standorts im Rahmen des SLAM-Projekts am SVG Autohof Kirchheim – einem weiteren Verkehrsknotenpunkt der Region. Mit den Schnellladesäulen an diesen beiden Standorten schließt sich die vorhandene Lücke der E-Ladetankstellen in der Mitte Deutschlands zwischen Göttingen und Frankfurt am Main an exponierten, verkehrsreichen Standorten mit Lohfelden an der A7/A44/ A49 und Kirchheim an der A7/A4.

Im Beisein von Eva Kühne-Hörmann, hessische Justizministerin, erläuterte EAM Geschäftsführer Georg von Meibom das Engagement für Elektromobilität: „Die EAM fördert die zukunftsweisende Technologie der Elektromobilität. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ein Baustein auf dem Weg zur Energiewende und eine Möglichkeit, wie die steigende Menge erneuerbarer Energien in einem intelligenten Stromnetz genutzt werden kann. Deshalb sind wir Partner in diesem Forschungsprojekt.“ Eugen Jung, Aufsichtsratsvorsitzender der Straßenverkehrsgenossenschaft Hessen eG (SVG), freut sich über die neuen Ladesäulen an den beiden prägnanten Standorten Lohfelden und Kirchheim: „Damit bieten wir den Autofahrern, die bei uns eine Rast einlegen, einen zusätzlichen Service, der zukünftig immer gefragter sein wird. Durch diese Technik an den Verkehrsachsen werden für Fahrer von Elektroautos ganz andere Reichweiten möglich.“

Bei der genutzten Technik handelt es sich um eine Neuentwicklung, die von der Hamburger Firma e8energy vertrieben wird. „Die DC-Leistung der Ladestationen bietet je Ladepunkt derzeit 50 kW und ist durch ihre Hochleistungsbefähigung aufrüstbar bis 120 kW DC Gesamtleistung. Sie unterstützt dabei alle Schnellladestandards“, erklärte Geschäftsführer Rachid Ait Bouhou von e8energy. Zunächst stehen die Ladestationen kostenlos zur Verfügung. Nach einer kurzen Probephase erfolgt die Bezahlung dann per Ladekarte.

Hintergrund: Projekt SLAM

„SLAM – Schnellladenetz für Achsen und Metropolen“ heißt das Großprojekt, mit dem die Automobilhersteller BMW Group, Daimler AG, Porsche AG und Volkswagen AG, der DG VERLAG eG, das Energieversorgungsunternehmen EnBW AG, das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart und die RWTH Aachen University den Themenkomplex um das CCS-Schnellladen (Combine-Charging System) erforschen und den Aufbau eines Forschungsschnellladenetzes innerhalb Deutschlands voranbringen wollen.

Die beiden Standorte mit je zwei Schnellladesäulen in Lohfelden und Kirchheim sind Teil des Forschungsprojektes. Bis zum Jahr 2017 sollen im Rahmen dieses Programms bis zu 600 CCS-Schnellladesäulen aufgestellt werden.

Das Ziel der Bundesregierung von 1 Mio. Elektrofahrzeugen in 2020 wird durch SLAM flankiert. Durch dieses Forschungsprojekt werden die Voraussetzungen für ein flächendeckendes Schnellladenetz in Deutschland geschaffen, indem Geschäftsmodelle für den Betrieb von Schnellladestationen in Metropolen und entlang der Bundesautobahnen, Standortmodelle und -simulationstools, Zugangs- und Abrechnungssysteme und die Netzauswirkungen untersucht werden.

Foto: VEDA e.V.

 

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